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Suchmaschine für das Internet der Dinge

schodanIm Internet kann man nicht mehr länger nur nach Schlüsselwörtern suchen, sondern auch nach Dingen. Die Suchmaschine schodan.io hilft dabei, Gegenstände wie Webcams, Drucker, Kühlschränke, Heizungsregler und andere Smart-Home-Geräte aufzuspüren. Aber nicht nur das: Auch  industrielle Kontrollsysteme, zum Beispiel von Klär- oder Kraftwerken, kann Schodan recherchieren helfen.

Shodan liefert über diese vernetzten Geräte Basis-Informationen, etwa die IP-Adresse, über die ein Gerät vom Internet aus erreichbar ist. Über eine solche IP-Adresse kann man beispielsweise die Geräte ansteuern, wenn sie nicht sind mit einem Passwort vor fremden Zugriffen geschützt sind.

Ein Rechercheteam der Süddeutschen Zeitung hat in monatelanger Spürhund-Arbeit mit der Dinge-Suchmaschine Schodan vernetzte Geräte gesucht. Die ReporterInnen haben

in wildfremde Wohnzimmer und Arbeitsräume blicken können und privateste Daten von Personalausweisen bis zu Passwörtern für Online-Konten gefunden – weil die Zugänge nicht einmal mit simplen Passwörtern geschützt waren.

Die SZ-ReporterInnen haben auch zusammen mit einer Münchener Sicherheitsfirma ein digitales Werkzeug entwickelt, mit dem man die Sicherheit der eigenen vernetzten Gegenstände testen kann. Wichtigster Sicherheitstipp ist und bleibt aber, vernetzten Geräten im Internet der Dinge ein Passwort zu geben — und im Fall, dass werkseitig ein Passwort vorgegeben war, dieses unbedingt zu ändern.

„Panama-Papers“ komplett im Netz

Bildschirmfoto 2016-05-10 um 19.02.24Einen guten Monat, nachdem die Süddeutsche Zeitung erstmals die „Panama Papers“ öffentlich gemacht hat, hat nun die internationale Rechercheorganisation ICIJ die Rohdaten zu hunderttausenden Briefkastenfirmen online gestellt. Die „Offshore Leaks Database“ ist eine interaktive Datenbank mit Informationen über Firmen, Treuhandfonds und Stiftungen in 21 Steueroasen. Persönliche Daten sind in dieser Datenbank nicht enthalten.

Das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) ist ein weltweites Netzwerk von über 190 investigativen Journalisten in mehr als 65 Ländern, die bei intensiven investigativen Recherchen kollaborieren. Sie werden dabei von Computerspezialisten, Juristen und Fact-Checkern unterstützt.

Geburtstage bei der Süddeutschen Zeitung

sueddeutsche_70JahreDie Süddeutsche Zeitung hat in dieser Woche gleich mehrfach Grund zu feiern. Die gedruckte Ausgabe feiert ihren 70. Geburtstag: Eines der Schlachtschiffe des investigativen Recherchenjournalismus in Deutschland  erschien am Samstag, dem 6. Oktober 1945 unter der Lizenz Nr. 1 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung Ost zum Preis von 20 Pfennigen. Eine Sonderausgabe, die auch digital erhältlich ist, lässt die bewegte Geschichte Revue passieren. Auch das digitale Angebot der SZ feiert Jubiläum: Vor 20 Jahren ging die erste Internetseite der Münchener Tageszeitung online. Stefan Plöchinger, der stellvertretende Chefredakteur und Onlinechef, hat die kurze Historie von sz.de aufgeschrieben. SZ-Redakteur Johannes Boie denkt darüber nach, wie die digitale Revolution das Zeitungmachen verändert hat: Die Zeitung als zeitlich abgeschlossenes Produkt wird es nie wieder geben. Stattdessen bilden elektronische Medien im Internet den Strom aus Ereignissen als das ab, was er ist: endlos.