Archiv für den Monat: Mai 2015

Initiative Nachrichtenaufklärung erhält Alternativen Medienpreis

Die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. erhält beim Alternativen Medienpreis 2015 für kritischen Journalismus den Sonderpreis für Medienkritik. Ausgezeichnet wird insbesondere die Multimediareportage über „vergessene Nachrichten“, die INA-Jury- und Vorstandsmitglied Rita Vock für den Deutschlandfunk produziert hat.

Der Alternative Medienpreis zeichnet seit 16 Jahren Journalistinnen und Journalisten aus, die Themen mit neuen Ansätzen oder medienübergreifend behandeln. Ausdrücklich erwünscht sind Beiträge, die gesellschaftliche Missstände kritisch durchleuchten und Themen aufgreifen, die von den großen Medien vernachlässigt werden. Darstellungsformen, Formaten und Themen der Publikationen sind keine Grenzen gesetzt.

Bei Recherchen festgenommen

Bildschirmfoto 2015-05-10 um 18.52.15Bei Recherchen zur Situation der Gastarbeiter auf den Baustellen für die Fußball-Weltmeisterschaft wurde ein Fernsehteam der ARD festgenommen. Der sportpolitische ARD-Reporter Florian Bauer, der Kameramann, ein Toningenieur und ihr Fahrer wurden anschließend fünf Tage lang an der Ausreise gehindert. Die beschlagnahmte Ausrüstung erhielt das ARD-Team erst nach mehr als vier Wochen und mit vollständig gelöschten Datenträgern zurück. Reporter ohne Grenzen ist beunruhigt über das Vorgehen des arabischen Golfstaats Katar gegen ein ARD-Fernsehteam. Der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mehr:

„Die Regierung in Doha muss sicherstellen, dass ausländische Journalisten ungehindert auch über kritische Themen wie die Menschenrechtslage im Land recherchieren können. Wer wie Katar mit sportlichen Großveranstaltungen die internationale Bühne sucht, sollte sich auch einer kritischen Weltöffentlichkeit stellen.“

ARD-Reporter Bauer hatte sich nach Auskunft seines Auftraggebers, des Westdeutschen Rundfunks, wochenlang vergeblich um Drehgenehmigungen bemüht und sich dann auf eigene Faust auf Recherchetour begeben.